Drohnenversicherung für Fotografen ✈️ Schutz & Tipps

Professionelle Fotografen, die Drohnen für Foto- und Videoaufträge einsetzen, stehen vor besonderen Herausforderungen: Neben der Auswahl der richtigen Drohne und Technik spielen rechtliche Vorgaben, umfangreiche Deckungssummen und spezielle Versicherungsbausteine eine große Rolle. Zudem unterscheiden sich gewerbliche Anforderungen deutlich von denen privater Hobby-Piloten. Dieser Artikel hilft dabei, die passenden Drohnenversicherungen für professionelle Fotografen zu finden – von der Haftpflicht über Kasko bis hin zu Vermögensschadendeckungen und internationalen Einsätzen.

 

Warum Profi-Fotografen eine spezialisierte Drohnenversicherung benötigen

Professionelle Fotografen arbeiten in einem gewerblichen Umfeld mit erhöhten Haftungsrisiken. Anders als Hobby-Piloten müssen sie oft in dicht besiedelten Gebieten, auf exklusiven Veranstaltungen oder in sensiblen Arealen fliegen. Die Risiken sind dabei hoch: Schäden an teuren Immobilien, exklusive Dekorationen, Fahrzeuge oder gar Personenschäden können immense Kosten verursachen.
Ein umfassender Versicherungsschutz ist daher unerlässlich, um auch rechtlich vorgeschriebene Anforderungen zu erfüllen. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflicht kann ein Kasko-Schutz helfen, teure Drohnen (z. B. DJI Inspire, Mavic 3 Cine oder ähnliche High-End-Modelle) gegen Abstürze, Diebstahl und Vandalismus abzusichern.
Wichtige Leistungen für Profis:

  • Hohe Deckungssummen (mind. 3–5 Mio. €, oft bis 10 Mio. €)
  • Haftpflicht-Einschlüsse wie Indoor-Flüge, FPV, Vermietung
  • Kasko-Schutz für Abstürze, Diebstahl, Vandalismus oder Elementarschäden
  • Vermögensschadendeckung bei Urheber-, Persönlichkeitsrechts- oder Datenschutzverletzungen

Typische Einsatzszenarien & Risiken für Fotografen

Hochzeitsfotografen

Hochzeiten finden oft in eleganten Innen- oder Außenbereichen statt, mit vielen Gästen und wertvollen Dekorationsobjekten. Ein Drohnenabsturz kann hohe Sachschäden oder Personenschäden verursachen. Daher ist eine hohe Deckungssumme im Haftpflichtschutz wesentlich. Ein Kasko-Tarif hilft zudem, teure Geräte zu schützen.

Immobilienfotografen

Beim Fotografieren von Luxus-Immobilien besteht ein besonderes Risiko: Schäden an Fassaden, Dächern oder empfindlichen Bauteilen können schnell teuer werden. Eine ausreichende gewerbliche Drohnen-Haftpflichtversicherung mit hoher Deckung und optionaler Kasko ist hier Pflicht, um Ausfälle oder Reparaturen problemlos stemmen zu können.

Event- und Sportfotografen

Bei großen Events oder Sportveranstaltungen mit vielen Zuschauern steigt das Risiko von Personen- und Sachschäden. Indoor-Flüge, dynamische FPV-Manöver und Flüge über Menschenansammlungen erfordern Tarife mit entsprechenden Einschlüssen und hohen Deckungssummen.

Gesetzliche Vorgaben und rechtliche Anforderungen

Der rechtliche Rahmen für Drohnenflüge hat sich mit den EU-Drohnenverordnungen stark verändert. Für Profi-Fotografen sind folgende Punkte relevant:

  • EU-Kategorien & Zertifikate: Größere oder komplexere Drohnenflüge (z. B. über 250 g oder 900 g) können ein A2-Fernpiloten-Zeugnis erfordern. Die Einstufung in Open, Specific oder Certified Category definiert, welche Nachweise nötig sind.
  • Registrierung & Kennzeichnung: Drohnen über 250 g müssen registriert werden. Betreiberregistrierungen und angebrachte eID sind Pflicht.
  • Flugzonen & Genehmigungen: Stadtnahe Einsätze, Flüge über Menschenmengen oder in sensiblen Gebieten benötigen oft behördliche Erlaubnisse. Versicherungen können im Schadensfall Nachweise anfordern.
  • Datenschutz & Persönlichkeitsrechte: Das Filmen von Personen, Privatgrundstücken oder urheberrechtlich geschützten Werken unterliegt strengen Regelungen. Ein Verstoß kann zu kostenintensiven Streitigkeiten führen.
  • Indoor-Flüge: Nicht jeder Tarif schließt Indoor-Flüge ein. Prüfen Sie dies vor dem Abschluss.

Drohnen Haftpflicht vs. Kasko: Wichtige Unterschiede

  • Drohnen-Haftpflicht: Gesetzlich vorgeschrieben. Sie deckt Schäden an Dritten (Personen, Sachen, Vermögenswerte) ab. Für gewerbliche Nutzer sind hohe Deckungssummen von 3 bis 10 Mio. € empfehlenswert, um alle Risiken abzudecken.
  • Drohnen-Kasko: Freiwillige Zusatzversicherung. Sie deckt Schäden an der eigenen Drohne (Absturz, Diebstahl, Bedienfehler, Vandalismus, Blitzschlag) ab. Für teure Geräte ist dieser Schutz nahezu unverzichtbar.

Vergleich von Drohnen-Haftpflicht-Tarifen für gewerbliche Nutzung

Die folgenden Beispiele sind Momentaufnahmen. Konditionen können sich ändern. Ein Versicherungsvergleich lohnt sich, um den passenden Tarif zu finden.

Anbieter / TarifPreis p.a.DeckungssummeGewerblichFPVIndoorGeltungsbereichVermietungHohe Deckung (bis 10 Mio.)Besonderheiten
NV Gewerblich – Tarif 1ab ca. €126,443 Mio. €Europa + weltweit (5J)✔ (bis 5.000€)Einstiegstarif, ausreichend für kleinere Projekte
NV Gewerblich – Tarif 2ab ca. €136,555 Mio. €Europa + weltweit (5J)✔ (bis 5.000€)Mehr Deckung als Tarif 1, gut für mittlere Projekte
NV Gewerblich – Tarif 3ab ca. €151,7310 Mio. €Europa + weltweit (5J)✔ (bis 5.000€)Maximaler Schutz, ideal für urbane Einsätze & wertvolle Ausrüstung
HDI Gewerbetarif (CLASSIC)ab ca. €119,00bis 10 Mio. €Europa, optional WeltweitAuf AnfrageFlexible Optionen, kein SB, bestens für Indoor-/Eventeinsätze
Zurich Gewerbetarifvariabel3/5/10 Mio. €✔ (Indoor)Europa, optional WeltweitAuf AnfrageKeine SB, flexible Deckung, kombinierbar privat/gewerblich

Vergleich von Drohnen-Kasko-Tarifen für Profis

Beispielhafte Kaskotarife zeigen Unterschiede bei Deckung, Diebstahlschutz und Einschlüssen.

Anbieter / TarifPreis p.a.Vers.summe (max.)DiebstahlBedienfehlerBrand/BlitzWeltweitBesonderheiten
NV DrohnenkaskoPremium (2.000 bis 3.000 € Wert)ca. €205,87bis 10.000 €✔ (Einbruch)✔ (weltweit)Neuwertentschädigung, ideal für hochwertige Drohnen
Degenia T17 Premium (gewerblich)ca. €267,75bis 6.000 €✔ (mit SB)✔ (weltweit außer Krisengebiete)Abnehmbare Kamera mitversichert, ideal für professionelle Filmsets

Vermögensschadendeckung & Persönlichkeitsrechte

Für professionelle Fotografen besteht das Risiko, dass Personenrechte oder Urheberrechte unbeabsichtigt verletzt werden. Veröffentlicht man Luftaufnahmen, auf denen Personen klar erkennbar sind, kann dies zu Streitigkeiten führen. Vermögensschadenversicherungen decken Ansprüche ab, die nicht durch Sach- oder Personenschäden, sondern durch immaterielle oder finanzielle Schäden entstehen.
Typische Fälle:

  • Unbefugte Veröffentlichung von Bildmaterial, das Persönlichkeitsrechte verletzt
  • Unberechtigte Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material
  • Konflikte durch Datenschutzverstöße

Solche Bausteine sind nicht in jedem Tarif automatisch enthalten. Bei gewerblichen Luftaufnahmen und Kundenaufträgen kann sich ein entsprechender Einschluss jedoch sehr lohnen.

Tipps zur Auswahl der passenden Drohnenversicherung

  1. Hohe Deckungssummen wählen: Mindestens 3–5 Mio. €, in städtischen Gebieten oder auf großen Events eher 10 Mio. €.
  2. Kasko für hochwertige Drohnen: Neuwertentschädigung und Diebstahlschutz sind bei teuren Modellen sinnvoll.
  3. Internationale Einsätze: Wer Auslandsaufträge annimmt, sollte Europa- oder Weltweitdeckung einschließen.
  4. Besondere Einsatzarten: Indoor-Flüge, FPV, Vermietung oder landwirtschaftliche Einsätze frühzeitig prüfen.
  5. Vermögensschäden absichern: Persönlichkeits-, Urheberrechtsverletzungen können teuer werden.
  6. Rechtskonform agieren: Registrierung, Kompetenznachweise (A2), Einholung von Genehmigungen sichern den Versicherungsschutz.
  7. Vergleich nutzen: Ein Versicherungsvergleich hilft, maßgeschneiderte Tarife zu finden.

Praxisbeispiel: Immobilienfotograf

Ein Immobilienfotograf filmt hochwertige Objekte (z. B. Drohne im Wert von 6.000 €) in einer Stadt. Optimal ist:

  • Haftpflicht: Mindestens 5–10 Mio. € Deckung, z. B. NV Gewerblich – Tarif 3
  • Kasko: Mit Diebstahl- und Neuwertentschädigung, z. B. NV DrohnenkaskoPremium oder Degenia T17 Premium
  • Vermögensschadendeckung: Falls Persönlichkeits- oder Datenschutzkonflikte auftreten

Praxisbeispiel: Hochzeitsfotograf

Für einen Hochzeitsfotografen mit einer Drohne im Wert von ca. 2.000 € (z. B. DJI Mavic 3):

  • Haftpflicht: Ab 3–5 Mio. € Deckung, Indoor-Flüge eingeschlossen, z. B. NV Gewerblich – Tarif 2
  • Kasko: Schutz gegen Abstürze und Diebstahl für Budget-Drohnen lohnt sich, um Ausfälle zu vermeiden.

Erfüllung gesetzlicher Auflagen

  • Kompetenznachweise (A2-Zeugnis): Pflicht für Drohnen ab 900 g oder bei Flügen nah an unbeteiligten Personen.
  • Betreiberregistrierung: Erforderlich für gewerbliche Drohnenpiloten.
  • Datenschutz & Genehmigungen: Rechtzeitig einholen, um Versicherungsschutz nicht zu gefährden.
  • Flugbuch & Dokumentation: Nachweise über Flugzeit, Einsatzorte und Erlaubnisse erleichtern die Schadensabwicklung.

Fazit

Eine spezialisierte Drohnenversicherung ist für gewerbliche Fotografen unverzichtbar. Hohe Deckungssummen in der Haftpflicht, Kasko-Schutz für teure Geräte, Vermögensschadendeckungen bei Persönlichkeits- oder Urheberrechtsverletzungen sowie Absicherungen für Indoor-Flüge, FPV und weltweite Einsätze bieten umfassende Sicherheit. Mit einem Versicherungsvergleich lassen sich individuell passende Tarife zusammenstellen.

Kurzzusammenfassung:

  • Haftpflicht & Kasko: Grundpfeiler für gewerbliche Drohnennutzer.
  • Hohe Deckungssummen: Unverzichtbar bei wertvollen Objekten und städtischen Einsätzen.
  • Individuelle Bausteine: Indoor-Flüge, FPV, Vermietung, internationale Einsätze, Vermögensschäden.
  • Rechtliche Vorgaben beachten: Registrierung, Kompetenznachweise, Genehmigungen.
  • Vergleich nutzen: Maßgeschneiderte Lösungen für professionelle Fotografen.