Das Fliegen von Drohnen erfreut sich immer größerer Beliebtheit, sei es für private Hobbys oder professionelle Anwendungen wie Fotografie, Vermessung oder Inspektionen. Doch mit der Zunahme des Drohneneinsatzes steigen auch die Anforderungen an die Regelungen zur Sicherheit im Luftraum. Ein entscheidender Aspekt hierbei sind die sogenannten GEO-Zonen, die genau festlegen, wo Drohnen geflogen werden dürfen und wo nicht. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Gebiete für den Drohnenflug zugelassen sind und welche gesetzlichen Regelungen dabei beachtet werden müssen.
Was sind GEO-Zonen?
GEO-Zonen sind spezielle Lufträume, die durch klare Regeln und Einschränkungen gekennzeichnet sind. Diese Zonen werden in der Drohnenkarte für Deutschland visualisiert, die von der DFS (Deutsche Flugsicherung) und der DIPUL (Digitale Plattform Unbemannte Luftfahrt) erstellt wurde. Diese Karte ist ein zentrales Hilfsmittel für Drohnenpiloten, um sicherzustellen, dass ihr Flug den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Die Karte zeigt nicht nur Flugverbotszonen, sondern auch sogenannte FlySafe-Zonen, in denen unter bestimmten Bedingungen geflogen werden darf.
Wichtige GEO-Zonen und ihre Bedeutung
Flugverbotszonen (No Fly Zones)
In bestimmten Gebieten ist das Fliegen von Drohnen grundsätzlich verboten. Dazu gehören beispielsweise Naturschutzgebiete, militärische Einrichtungen und sensible Infrastruktur wie Kernkraftwerke und Polizeistationen. In diesen Zonen ist der Drohnenbetrieb strikt untersagt, um Sicherheits- und Naturschutzanforderungen zu gewährleisten.
Flugbeschränkungszonen
Hierbei handelt es sich um Gebiete, in denen das Fliegen von Drohnen nur unter bestimmten Auflagen gestattet ist. Beispielsweise darf über Wohngebieten nur mit Drohnen unter 250 Gramm geflogen werden, und dies auch nur ohne Kamera. Zudem ist der Flug über Menschenansammlungen oder sensiblen Orten wie Schulen und Krankenhäusern verboten.
Spezielle Genehmigungen
In einigen Fällen kann eine Ausnahmegenehmigung von der zuständigen Luftfahrtbehörde oder Naturschutzbehörde erteilt werden. Diese Genehmigungen sind jedoch an strikte Auflagen gebunden, wie etwa die Einhaltung eines Mindestabstands zu Personen oder Gebäuden.
Regelungen in der EU-Drohnenverordnung
Die EU-Drohnenverordnung, die seit 2021 in Kraft ist, legt die Grundlagen für den Drohnenbetrieb in ganz Europa fest. Diese Verordnung definiert auch die verschiedenen Risikoklassen und deren Anforderungen an die Drohnenpiloten:
Kategorie OPEN
Die meisten Freizeitdrohnen fallen in diese Kategorie, die in drei Unterkategorien (A1, A2, A3) unterteilt ist, je nach Nähe zu Menschen und bewohnten Gebieten. Für Drohnen unter 250 Gramm, die in der Unterkategorie A1 betrieben werden, gelten die geringsten Auflagen. Drohnen über 250 Gramm dürfen nur in sicherer Entfernung zu Menschen (A3) geflogen werden.
Kategorie SPECIFIC
Diese Kategorie erfordert spezifische Betriebsgenehmigungen, da sie für Flüge gilt, die ein erhöhtes Risiko darstellen, z. B. Flüge außerhalb der Sichtweite.
Kategorie CERTIFIED
Diese höchste Risikokategorie ist für kommerzielle Drohnenflüge vorgesehen, bei denen die Sicherheit besonders streng überwacht wird, etwa für Drohnenlieferdienste oder in der industriellen Inspektion.
Spezifische Regelungen in der Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO)
Innerhalb des regulatorischen Rahmens, den das Luftverkehrsgesetz vorgibt, bietet die Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO) spezifische Anweisungen für den Betrieb von Drohnen in GEO-Zonen. Die LuftVO definiert geografische Gebiete als spezifische Teile des Luftraums, in denen besondere Vorschriften für den Einsatz von Drohnen gelten. Diese Regelungen sollen den sicheren Betrieb von Drohnen in der Nähe von kritischen Infrastrukturen, wie Flughäfen, Flugplätzen, Industrieanlagen, Justizvollzugsanstalten und anderen sensiblen Bereichen, gewährleisten.
Nutzung der Drohnenkarte
Um sicherzustellen, dass Drohnenpiloten stets über die aktuellen Einschränkungen und Möglichkeiten informiert sind, empfiehlt es sich, die Droniq-App oder die offizielle Drohnenkarte zu nutzen. Diese Tools bieten eine Echtzeit-Übersicht über die aktuellen GEO-Zonen und können vor jedem Flug konsultiert werden.
Besondere Regelungen in Deutschland
Neben den EU-weiten Regelungen gibt es in Deutschland spezifische Vorschriften, die beachtet werden müssen:
- Flugplätze und Flughäfen: Die Nutzung von Drohnen in der Nähe von Flugplätzen und Flughäfen unterliegt strengen Regelungen, um die Sicherheit des Luftverkehrs zu gewährleisten. Konkret schreibt die Luftverkehrs-Ordnung vor, dass Drohnen nicht über oder in einem seitlichen Abstand von weniger als 1.500 Metern von der Begrenzung von Flugplätzen fliegen dürfen, sofern es sich nicht um Flughäfen handelt. Für Flughäfen gelten noch spezifischere Beschränkungen: Drohnen dürfen nicht innerhalb eines seitlichen Abstands von 1.000 Metern von der Begrenzung eines Flughafens sowie innerhalb der verlängerten Bahnmittellinien, die sich jeweils um 5 Kilometer in An- und Abflugrichtungen erstrecken, betrieben werden.
- Industrie- und Versorgungsanlagen: Für den Drohnenbetrieb über Industrieanlagen, Energieversorgungsinfrastrukturen und anderen speziellen Einrichtungen gelten spezifische Abstandsregelungen und Zustimmungserfordernisse, um die Sicherheit und den Schutz kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten. Gemäß den Bestimmungen müssen Drohnen einen Mindestabstand von 100 Metern zu den Begrenzungen solcher Einrichtungen einhalten.
- Maximale Flughöhe: Die maximale Flughöhe für Drohnen beträgt in Deutschland 100 Meter über Grund, es sei denn, eine behördliche Ausnahmegenehmigung erlaubt eine größere Höhe.
Versicherungspflicht
In Deutschland besteht eine gesetzliche Versicherungspflicht für alle Drohnen. Diese Pflicht stellt sicher, dass im Falle eines Unfalls oder Schadens die Haftung abgedeckt ist.
Zusammenfassung und Ausblick
Das Fliegen von Drohnen bietet viele Möglichkeiten, erfordert jedoch auch eine genaue Kenntnis der rechtlichen Vorgaben. GEO-Zonen spielen dabei eine zentrale Rolle, um die Sicherheit im Luftraum zu gewährleisten und Konflikte zu vermeiden. Mit den richtigen Informationen und der Einhaltung aller Vorschriften kann das Drohnenfliegen zu einem sicheren und legalen Vergnügen werden.