Die Direkte Fernidentifizierung (Remote Identification, kurz Remote-ID) ist ein System, das dazu dient, Drohnen während ihres Betriebs zu identifizieren und zu verfolgen. Mit diesem System können Informationen wie die Identität, Position und Flugroute einer Drohne in Echtzeit erfasst und übermittelt werden. Die Einführung der Fernidentifizierung ist eine Reaktion auf die zunehmende Nutzung von Drohnen und die damit verbundenen Herausforderungen für die Sicherheit im Luftraum. Sie ermöglicht eine effektive Überwachung des Luftraums und stellt sicher, dass Drohnen sicher und gesetzeskonform betrieben werden.
Warum ist die Direkte Fernidentifizierung notwendig?
Mit der wachsenden Verbreitung von Drohnen in verschiedenen Bereichen, sei es in der Freizeit, der Landwirtschaft oder der gewerblichen Nutzung, steigt auch die Notwendigkeit, diese Fluggeräte sicher und verantwortungsbewusst zu betreiben. Die Remote-ID ist ein wichtiger Bestandteil dieser Sicherheitsmaßnahmen, da sie es ermöglicht, Drohnen bei Regelverstößen oder in Notsituationen schnell zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Sie dient dazu, die Transparenz und Sicherheit im Luftraum zu erhöhen und potenziell gefährliche oder illegale Aktivitäten zu verhindern.
Funktionsweise der Direkten Fernidentifizierung
Das Remote-ID-System arbeitet, indem es kontinuierlich Daten von der Drohne sendet, die von anderen empfangen werden können. Diese Daten umfassen die physische Seriennummer der Drohne, die UAS-Betreiber-Nummer (e-ID), die geografische Position der Drohne, ihre Flugrichtung und Geschwindigkeit sowie die Position des Piloten oder, falls nicht vorhanden, den Startpunkt der Drohne. Die Übertragung erfolgt typischerweise über Bluetooth oder WiFi, mit einer Reichweite von 100 bis 500 Metern, unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 1,5 Kilometer.
Die gesendeten Informationen sind:
- Seriennummer der Drohne: Diese Nummer identifiziert die Drohne eindeutig.
- UAS-Betreiber-Nummer (e-ID): Eine elektronische Identifikationsnummer, die dem Piloten zugeordnet ist.
- Geografische Position der Drohne: Dies umfasst die aktuellen Koordinaten sowie die Höhe über dem Boden oder dem Startpunkt.
- Flugrichtung und Geschwindigkeit: Informationen, die anzeigen, wohin sich die Drohne bewegt und wie schnell.
- Position des Piloten oder des Startpunkts: Diese Information wird gesendet, falls die Position des Piloten bekannt ist; andernfalls wird die Position des Startpunkts der Drohne gesendet.
Zusätzlich können weitere optionale Daten gesendet werden, wie die GPS-Zeit oder ein Zeitstempel des aktuellen Datensatzes, sowie das Modell der Drohne.
Rechtliche Anforderungen und Datenschutz
Laut der EU-Drohnenverordnung ist die Direkte Fernidentifizierung für alle Drohnen der Klassen C1, C2 und C3 ab 2024 gesetzlich vorgeschrieben. Diese Klassen umfassen Drohnen, die in der Regel schwerer als 250 Gramm sind oder über leistungsstarke Kameras verfügen. Das Ziel dieser Vorschrift ist es, die Drohnen während ihres Betriebs identifizierbar zu machen, ohne die Privatsphäre der Piloten zu gefährden. Daher werden keine persönlichen Daten direkt übertragen; die einzige Referenz zur Identität des Piloten ist die anonymisierte e-ID. Diese e-ID kann von den zuständigen Behörden im Falle von Regelverstößen oder kriminellen Handlungen genutzt werden, um den Piloten zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Einrichtung und Nutzung der Direkten Fernidentifizierung
Die Einrichtung der Remote-ID ist relativ unkompliziert, erfordert jedoch, dass der Drohnenpilot bestimmte Schritte befolgt. Bei DJI-Drohnen, einem der weltweit führenden Drohnenhersteller, erfolgt die Konfiguration über die DJI Fly App oder den DJI RC Controller. Zunächst muss der Drohnenpilot seine e-ID beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA) registrieren und sicherstellen, dass diese vor jedem Flug aktiviert ist. Die Schritte umfassen die Registrierung beim LBA, die Abfrage der e-ID, das Starten der Drohne und das Eingeben der e-ID in die Drohnen-Software über die App oder den Controller.
Vorteile der Direkten Fernidentifizierung
Die Einführung der Direkten Fernidentifizierung bringt mehrere Vorteile mit sich:
- Erhöhte Sicherheit im Luftraum: Durch die Möglichkeit, Drohnen in Echtzeit zu verfolgen, können Behörden schneller auf potenzielle Bedrohungen oder Regelverstöße reagieren.
- Schutz der Privatsphäre: Die Fernidentifizierung wurde so konzipiert, dass sie die Privatsphäre der Drohnenbetreiber schützt, da keine persönlichen Daten direkt übertragen werden.
- Förderung des verantwortungsvollen Drohnenbetriebs: Durch die Möglichkeit, Drohnen zurückzuverfolgen, werden Drohnenbetreiber ermutigt, ihre Fluggeräte verantwortungsbewusst und in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen zu betreiben.
- Unterstützung von Notfalleinsätzen: Drohnen können bei Notfällen schneller identifiziert und verfolgt werden, was insbesondere in städtischen Gebieten oder in der Nähe von Flughäfen von entscheidender Bedeutung ist.
Fazit
Die Direkte Fernidentifizierung ist ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Sicherheit und Transparenz im Drohnenbetrieb. Sie bietet eine Lösung für die wachsenden Herausforderungen der Luftraumüberwachung und gewährleistet gleichzeitig den Schutz der Privatsphäre der Drohnenbetreiber. Mit der Einführung der Remote-ID können Drohnen effizienter und sicherer betrieben werden, was zu einer sichereren und besser regulierten Nutzung des Luftraums beiträgt.
Vergleichstabelle: Drohnenklassen und Remote-ID Anforderungen
Drohnenklasse | Gewicht | Anforderungen | Vorteile |
---|---|---|---|
C0 | Unter 250 Gramm | Keine Remote-ID erforderlich, keine Registrierung erforderlich | Geringe Auflagen, ideal für Anfänger |
C1 | Bis 900 Gramm | Registrierung und Remote-ID erforderlich, e-ID muss in der Drohnen-Software eingegeben werden | Sicherer Betrieb nahe Menschen möglich |
C2 | Bis 4 kg | Remote-ID und Registrierung erforderlich, detaillierte Sicherheitsanforderungen | Für fortgeschrittene Anwendungen |
C3 | Über 4 kg | Erhöhte Sicherheitsanforderungen, einschließlich Remote-ID und spezifischen Betriebsbeschränkungen | Professionelle Nutzung, hohe Sicherheit |
C4 | Variabel | Keine spezifischen Remote-ID Anforderungen für Freizeitgebrauch, jedoch Registrierung empfohlen | Flexibel einsetzbar, abhängig vom Gebrauch |
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